Tagebuch


Tag 2, Samstag 15.09.2007

Nach einer relativ ruhigen Nacht mit kurzen Unterbrechungen klingelte der Telefonwecker... nicht! Vergessen die Zeit umzustellen. Wir sind dennoch 20min. vor 07:00 wach und ab unter die Dusche, Wasser war anfangs bitterkalt erwärmte sich aber zunehmend, geheizt von einem Mikro-Durchlauferhitzer. Die Konstruktion war haarsträubend, offene Elektrokabel unmittelbar über der Duschbrause:

Dann 07:30 Frühstück mit Eiern, Toast, Orangen, Kaffee, Tee und etwas namens "Nikate Bufalo Bred" - brotartige Masse, süss und würzig zugleich. Abgeholt von James um 08:00, Aiden aufgegabelt. Sind dann ins Distrikt Karen gefahren, zum Volunteer Guest House. In Karen leben die Muzungus (Weißhäute), größtenteils Briten die irgendwie dort hängen geblieben sind. Aber irgendwie auch alle gut betucht mit großen Grundstücken und Häusern - ganz der Gegensatz zu dem was wir noch erleben werden. Im Volunteer Guest House sind die Jüngeren der Freiwilligen untergebracht. Kurzes Briefing von Irene Wairimu (die Leiterin von VICDA), John Kiarie (auch VICDA) und ein jemand namens Edward, nannte sich auch Mr. Safari. Wie auch immer, es ging praktisch um die Unterweisung auf was es in Kenia zu achten gilt und andere diverse Aktivitäten. Sogenannte "Orientation" Tage, 2 an der Zahl, organisiert von VICDA. Danach im Tross von 5 Kleinbussen nach Nairobi Downtown. Kleines, rosarotes Bürogebäude names "Serena House":

Im Block um andere gebaut, gegenüber der "Holy Family Church" und unweit vom General Post Office in Nairobi, umwimmelt von Massen an Autos, Bussen und Menschen. Weitere Orientierungspunkte sind der Supermarkt "Nakumatt Downtown" und das "Sarova Stanley Hotel". Die gesamte Stadt ist übrigens rauchfrei. Muß allerdings dazu sagen: Zigarettenrauchfrei, ansonsten stinkt die Stadt aus allen Rohren, zur Rush Hour kann man mal getrost ein Taschentuch als Partikelfilter vor die Nase kleben. Na ja, aber immerhin rauchfrei ;-) Ha, und welch Glück, direkt vor dem Bürogebäude einer der zwei legalen Raucherinseln (Pranger) in der gesamten Stadt:

Und die ist mal nicht klein. Erstmal Wasser und andere Kleinigkeiten kaufen. Davor noch kurz am Barclays-ATM vorbei und Kenianische Schillinge ziehen. Die Kiste hat bloß ständig andere Beträge angezeigt als was man eingegeben hatte, somit kein Vertrauen in die Dinger, nix gezogen. Geld hatten wir zum Glück schon etwas am Flughafen getauscht, ca.230€ (~20.286 KSH). Unser Spendengeld von 660€ hatten wir schon in Deutschland getauscht (~$885). Der Supermarkt war dann auch sehr ernüchternd. Nicht daß es nix gab, nein, es war sauteuer. Bischen Shampoo, Zahncreme und Zeugs was wir wegen der Gewichtsbeschränkung im Flieger nicht mitgenommen hatten, 1 Pfund Kaffe, 1 Dose Instant-Kaffee und Wasser hat uns 3.753 KSH gekostet (~42€). Dose Pringles für 199 KSH (~2,30€). Also, wie wir bei diesen Preisen unsere Kinder versorgen wollen, wissen wir noch nicht, aber es gibt sicher auch preiswertere Märkte. Andere Volunteers haben noch Handys oder SIM-Karten gekauft. Hat alles fürchterlich lange gedauert.

So, dann wieder zu Fuß samt 10 Liter Wasser zurück zum VICDA-Büro, Zeugs in den Mini-Van und dann um die Ecke in eine lokale Kneipe. Dort gab es Reis mit Reis und Hühnchen. Alles lauwarm aber preiswert. Mittag war an diesem Tag auch in den vorausbezahlten Unkosten enthalten, war also schon bezahlt.

Wer übrigens wissen will was einem bei solch einem Unternehmen finanziell bevorsteht kann uns gerne eine Email dazu schreiben. Infos gibt es dazu auch auf der GVN-Homepage.

Im selben Haus gibt es auch ein Internet Cafe, welches das Einzige seiner Art auf unserer weiteren Reise bleiben sollte. Kurze Email nach Hause und den GVN-Blog auf den neusten Stand gebracht.


Jetzt auf Safari! Nee, war nur ein Durchlatschzoo genannt "Nairobi Safari Walk", aber eigentlich gut gemacht. Wer wollte konnte auch einen zahmen Gepard sowie eine Löwin streicheln (durch einen 2,50m hohen Zaun versteht sich). Im Prinzip faul gefressene Waisentiere. Den echten Kick gibt es draussen in der Serengeti, ist zwar Tansania, aber auch nicht weit weg.

Und da war der Tag auch schon vorbei. Zurück zu Joyce! Bischen Tagebuch schreiben und Formulare von GVN ausfüllen. Dann gab's Hausmannskost a la Joyce: Reis, Nudeln, scharfes Rindfleisch und superleckeren Weißkohl. Noch ein bischen mit Carol und Calvin geplaudert und dabei festgestellt daß Carol unweit von Glin-Castle in Kerry wohnt. In Limerick habe ich meiner Frau 2005 einen Heiratssantrag gemacht. Verdammt kleine Welt!
Joyce war müde und begann so ziemlich jedes Fenster und jede Tür zu verschliessen. Spricht eher nicht für gute Nachbarschaft. Dabei haben wir dann noch eine halbe Stunde Trudy's Kiswahili Kenntnisse getestet. Joyce und ich haben uns herrlich ausgeschüttet, sehr lustig. Dennoch hat Trudy wesentlich mehr Worte drauf als ich.


Jetzt ist es 22:00 und wir gehen schlafen. Morgen gehts nochmal zum Guest House in KAREN, nochmal "Orientation" und eventuell eine Safari klar machen und dann wird's ernst.

KAREN ist übrigens wirklich nach der aristokratischen Dänin benannt: Karen Blixen oder Isak Dinesen (Ihr Roman 1937 "Out of Africa" über ihr Leben im damaligen Britisch-Ostafrika und als Film 1985 mit Meryl Streep als "Karen Blixen" und Robert Redford als "Denys Finch Hatton") die an den Ngong Hills westlich von Nairobi Ihre Kaffee Plantage bebaute. Weiß bleibt eben weiß.
Lala Salama!

 


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